Maßnahmen

Im Rahmen des Projektes InsektA möchten wir sowohl im Agrar- als auch Siedlungsraum Reproduktions- und Nahrungshabitate für ein breites Spektrum von Insektenarten schaffen und diese dauerhaft sichern. Unser Hauptziel dabei ist die signifikante Steigerung von Artenvielfalt und Biomasse der repräsentativen Insektengruppen der Wildbienen (dazu gehören auch Hummeln), Schwebfliegen, Laufkäfer und Tagfalter. Darüber hinaus wenden wir uns mit dem Projekt an die Öffentlichkeit, informieren über das Erfordernis des Insektenschutzes und zeigen Möglichkeiten auf, durch eigenes Handeln kleine Verbesserungen zu bewirken. InsektA agiert somit in drei Handlungsfeldern:

FREIE AGRARLANDSCHAFT

Im Rahmen des ersten Handlungsfeldes möchten wir einen messbaren Beitrag zur insektenfreundlichen Gestaltung der landwirtschaftlichen Nutzung leisten. Dabei ist einerseits die Schaffung von längerfristig in der Landschaft verbleibenden Strukturen, z. B. Säumen und artenreichen Grünland- und Rohbodenflächen, vorgesehen. Weiterhin sollen zeitweilig zur Verfügung stehende, in landwirtschaftliche Produktionsprozesse integrierte Lebensräume entwickelt werden, wie beispielsweise Blühstreifen, Untersaaten, artenreiche Zwischenfrüchte und naturnahe Agroforstsysteme. Wir möchten attraktive Angebote für Landnutzer/-innen etablieren, die derzeit noch keinen Eingang in die Förderkataloge der Agrarumweltprogramme gefunden haben – etwa artenreiche Biogas-Blühstreifen aus heimischen Wildpflanzen oder Blühstreifen mit Insektenschutz-Wällen („beetle banks“). Schlussendlich sollen möglichst viele Projektflächen in ihrem Fortbestand über die Projektlaufzeit hinaus gesichert werden, um eine nachhaltige Wirkung der Maßnahmen zu gewährleisten – beispielsweise durch die Überführung der Flächen in produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen der mit uns kooperierenden Betriebe.

Selbstverständlich wird die Umsetzung der Maßnahmen angemessen vergütet. Eine Anleitung und fachliche Unterstützung erfolgen durch die Mitarbeitenden des InsektA-Projektes. Für weitere Details und Beratung stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.

Klatsch-Mohn und Kornblume auf einem pflanzenschutzmittelfrei bewirtschafteten Acker. (Foto: Christine Teumer)

SIEDLUNGSBEREICH

Insektenfreundliche Blühfläche im Siedlungsraum. (Foto: Sebastian Bischoff)

Im zweiten Handlungsfeld des Projektes möchten wir der fortschreitenden innerörtlichen Strukturverarmung nachhaltig entgegenwirken und „Lichtverschmutzung“ reduzieren. Wir beraten Kommunen und Unternehmen zu einer insektenfreundlichen Umstellung der bestehenden Grünflächenpflege sowie zu insektenfreundlicher Beleuchtung. Darüber hinaus legen wir im Rahmen von InsektA neue Insektenhabitate im Siedlungsbereich an und verknüpfen diese miteinander. Die Maßnahmen, die wir in Kooperation mit Kommunen, öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen und sonstigen Flächeneigentümer/-innen umsetzen können, umfassen beispielsweise die Anlage von mehrjährigen Blühflächen, artenreichen Mähwiesen, Blühhecken und Blütensäumen. Weiterhin bieten wir die extensive Pflege von städtischem Straßenbegleitgrün wie auch von wege- und straßenbegleitenden Gehölzen an. Außerdem unterstützen wir bei der naturnahen Gestaltung von Spiel- und Sportplätzen sowie von Kindergarten- und Schulhöfen.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Das dritte InsektA-Handlungsfeld umfasst eine breitangelegte Öffentlichkeitskampagne, mit der wir Bürger/-innen und gesellschaftlichen Akteur/-innen die Bedeutung wirbelloser Tiere für Mensch und Ökosysteme näherbringen wollen. Außerdem geht es uns darum, ein Bewusstsein für biodiversitätsfreundliche Ästhetik im Siedlungsraum und in der freien Landschaft zu vermitteln. Letztendlich wollen wir eigenes Handeln im Sinne des Insektenschutzes anregen. Unsere Kampagne beinhaltet verschiedene Umweltbildungsangebote zum Thema Insekten- und Biodiversitätsschutz, Schulprojekte und außerschulische Bildungsveranstaltungen, Infoabende, Kolloquien sowie Workshops für verschiedene Altersgruppen. Außerdem wird die Reihe „Natur trifft Kultur“ umgesetzt, bei der in Form kultureller Veranstaltungen das Thema Biodiversität aus Perspektive der Kunst- und Kulturschaffenden erlebbar gemacht wird.

Natur trifft Kultur im Kino im Schillerhof Jena: Melanie Haft und Jan Haft im Gespräch mit Moderator Ralf-Uwe Beck. (Foto: Johanna Poggemann)
Projektmitarbeiter Jonas Börsch (links) bei InsektA-Workshop. (Foto: Christine Teumer)